Themen
Empowerment
Zentrales Prinzip von Empowerment ist eine Form der politischen Selbstorganisation, der eine kollektive Bemächtigung gegenüber unterdrückenden Strukturen und Verhältnissen zugrunde liegt. Es gibt demnach einen bestimmten Zielpunkt, den man als Öffnung und Aneignung von Berechtigungsräumen bezeichnen kann und welcher sich vielstimmig und vielgestaltig ausdrückt. Subjekte erleben sich als Teil eines größeren Narrativs und die Position, die sie einnehmen, mit anderen Menschen in Teilen geteilt (nicht gleich) ist.
Solidarisches Handeln
Solidarisches Handlen bzw. Powersharing ist in einem ersten Schritt das Bewusst-Werden und Transparent-Machen von Privilegien im Sinne von Zugängen zu und Besitz von Kapitalien, die die eigene Position gegenüber anderen bevorteilt (Privilegienreflexion). In einem weiteren Schritt von Powersharing sind Menschen bereit, diese gesellschaftlichen Verhältnisse nachhaltig zu verändern. Hierbei gilt das Zurverfügungstellen von Ressourcen, ohne über deren Verwendung zu bestimmen, da es auf der Grundlage von Solidarität und nicht auf Grundlage von Vereinnahmung erfolgt.
Resilienz
Resilienz zielt auf Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse und darin eingebetteter Individuen und Kollektive im Sinne sozialer Gerechtigkeit ab und bezieht sich damit sowohl auf die Ebene der Sozialstruktur als auch auf den Alltag der Menschen. Alle drei Dimensionen (Überleben – Selbstwirksamkeit – Agency) wirken in Prozessen von Resilienz zusammen. Die jeweilige Gewichtung der Dimensionen ist abhängig von Lebensereignissen, den Bedingungen unter denen sie entstehen und von den capabilities und Handlungsspielräumen der Menschen, der sozialen Räume, der Netzwerke oder der Communitys, die davon betroffen sind. Bezogen auf das Konzept der Resilienz sind diese Dimensionen oftmals nur als response auf disruptive Ereignisse oder dauerhaft schmerzhafte Lebensbedingungen zu verstehen.
Events
01. Dezember 2023
Spoken Word für Quere BIPoC
08. Dezember 2023
Kemetic Yoga
16.-17. November
Open Space
Worum geht es im Laboratorium?
Im Laboratorium geht es um die Förderung und Sichtbarmachung von Empowerment, Powersharing und Resilienz in der Praxis sowie um die Darstellung von Bedarfen und möglicher Lösungsstrategien. Dafür werden partizipative, interaktive sowie sektoren- und communityübergreifende Vernetzungsformate und Veranstaltungen umgesetzt.
Was ist das Ziel des Laboratoriums?
Das Laboratorium soll in seiner Gesamtheit einen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes leisten und die Voraussetzungen für mehr Teilhabe von Menschen mit internationaler Familiengeschichte sowie deren Organisationen vorantreiben. Um nachhaltig Machtzugänge und Handlungsspielräume von minorisierten Gruppen auf der Grundlage von Selbstdefinition und Selbstbestimmung auszuweiten, müssen notwendige Strukturveränderungen langfristig etabliert werden. Dies soll durch konkrete Vernetzungsmöglichkeiten, zielgruppengerechter Empowerment- und Austauschräume sowie einer öffentlichkeitswirksamen Diskursverbreitung, erzielt werden.
Die Projektziele des Laboratoriums werden unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Empfehlungen entwickelt und umfassen folgende Maßnahmen:
- Vorstellung und Verbreitung der Studie
- Konferenzen und Werksattgespräche
- Power Spaces (Workshops für BIPoC)
- Empowerment Retreat Camp
- Transfer- und Netzwerktreffen
- Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit
Das Laboratorium wird dabei durchgängig von einem internationalen Advisory Board beraten und begleitet.
Was ist der Bedarf?
Empowerment, Powersharing und Resilienz sind entscheidende Strategien zum Aufbau und Stärkung neuer und vorhandener Bündnisse und Kooperationen, welche auf der Anerkennung der Verschiedenheit Migrations-Deutscher oder diasporischer Perspektiven und der Berücksichtigung sozialer Ungleichheitsverhältnisse beruhen. Hierdurch tragen sie zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes bei, ermöglichen politische Teilhabe, sorgen für einen Ausgleich bzgl. der Vielschichtigkeit von Interessen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und haben nicht weniger als die Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse zum Ziel.
Wer sind die Zielgruppen?
Die Laboratorium richtet sich an zivilgesellschaftliche Organisationen (migrantisch und nicht-migrantisch geprägte) sowie Institutionen und Einzelakteur:innen der
- Bildung und Wissenschaft,
- der Politik und Verwaltung sowie
- der Philantropie und Stiftungen.
Von wem ist das Projekt?
Das „Laboratorium für Empowerment, Resilienz und solidarisches Handeln“ ist ein Projekt von Coach e.V. – Kölner Initiative für Bildungs- und Chancengerechtigkeit.
Sowohl das „Laboratorium für Empowerment, Resilienz und solidarisches Handeln“ als auch die dazugehörige Studie werden von der Robert Bosch Stiftung gefördert.